Alina Nowack hilft, wo sie kann
Beeinträchtige junge Frau mit großem ehrenamtlichen Engagement.
Ein Tag veränderte das Leben von Alina Nowack. Ihre Mutter brach zusammen. Diagnose: Ein Aneurysma. Als Aussackung an einem Gefäß kann ein Aneurysma platzen und eine Blutung mit gravierenden Folgen nach sich ziehen. „Gott sei Dank hat meine Mama überlebt“, sagt Alina Nowack.
Nach diesem Schicksalsschlag stand für die junge Frau fest, dass sie sich engagieren möchte, dass sie anderen Menschen helfen möchte. Vor gut einem Jahr begann die 23-Jährige Blut zu spenden. „Das mache ich regelmäßig, eigentlich so oft es geht“, sagt sie. Vor kurzem hat sie dann erstmals Thrombozyten gespendet. „Meine Werte sind offenbar sehr gut, die Anzahl der Thrombozyten bei mir sehr hoch, wurde mir gesagt“, erzählt die Witzenhäuserin.
Ihr sei durch die Erkrankung ihrer Mutter bewusst geworden, dass sie anderen Menschen helfen will. „Blut und Thrombozyten zu spenden ist mein Weg, sehr kranken Menschen, die darauf angewiesen sind, hoffentlich helfen zu können“, so Alina Nowack.
Helfen und unterstützen – das macht sie aber auch in einem anderen Bereich. Seit einem halben Jahr ist sie nun auch in der Freiwilligen Feuerwehr Witzenhausen aktiv. „Ich war bereits in jungen Jahren in der Jugendfeuerwehr Rommerode aktiv. Nachdem sie es für eine berufliche Qualifizierung nach Bayern verschlug, engagiert sie sich jetzt wieder in ihrer Heimat. „Bei der Feuerwehr lernst du Dinge, die du im alltäglichen Leben nicht lernst. Und das Beste daran: Man hilft anderen Menschen. Menschen, die sich in einer Notlage befinden“, sagt sie. Feuerwehr sei für sie Leidenschaft. Im Herbst will Alina ihren Grundlehrgang absolvieren.
Neben ihrem großen ehrenamtlichen Engagement ist Alina Nowack im Berufsbildungsbereich der Werraland Lebenswelten tätig. Dort qualifiziert sie sich im Bereich Holz. In Bayern wurde sie bereits zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft ausgebildet. „Ich fühle mich sehr wohl in der geschützten Atmosphäre des Berufsbildungsbereiches“, so Alina Nowack.
Ihre Beeinträchtigung merkt man ihr im Gespräch nicht an. Sie ist aufgeweckt, verfügt über eine starke Rhetorik. „Ich bekomme Probleme, wenn der Druck zu groß wird“, sagt sie. Eine Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schaffe sie nicht, der Leistungsdruck sei zu hoch.
„Alina steckt voller Energie und hat ein großes Herz. Wie sie sich beispielsweise auch ehrenamtlich engagiert, um anderen Menschen zu helfen, ist großartig. Sie hat es durch ihre Beeinträchtigung selbst nicht immer leicht, braucht bei einigen Dingen Unterstützung, Begleitung und Betreuung. Und trotzdem setzt sich sie ein für die Gemeinschaft, für Menschen, die ebenfalls Hilfe benötigen“, sagt Constance Henning, Abteilungsleitung im Berufsbildungsbereich.
Zu ihren Zielen sagt Alina Nowack: „Ein Außenarbeitsplatz über Werraland in einem Unternehmen wäre toll. Auf alle Fälle soll es etwas Handwerkliches sein“, sagt sie. Über Praktika hoffe sie, gemeinsam mit dem Fachpersonal des Berufsbildungsbereiches das Richtige für sie zu finden. „Ich arbeite sehr gerne, bin sehr motiviert und möchte das nach meiner Qualifizierung auch zeigen in einem heimischen Unternehmen“, so Alina Nowack.


