Werraland Lebenswelten

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Mitglied der Diakonie Hessen

Brücken bauen für inklusiven Sport

Erfolgreiche Auftaktveranstaltung Inklusion durch Sport im Werra-Meißner-Kreis.

„Seit 2013 wurde für den Kreis ein Masterplan Inklusion entwickelt. Der Sport fehlte - das wollen wir mit Ihnen allen jetzt gemeinsam angehen“, sagte Landrätin Nicole Rathgeber bei der Auftaktveranstaltung Inklusion durch Sport im Werra-Meißner-Kreis.

Gemeinsam mit den Werraland Lebenswelten, dem Sportkreis Werra-Meißner und der Sportjugend des Kreises lud sie Akteure aus Vereinen, Verbänden und Institutionen sowie die Bürgermeister der 16 Kommunen im Kreis in den Veranstaltungssaal der Werraland Lebenswelten ein.

„Wir sind begeistert, dass so viele von Ihnen gekommen sind, um gemeinsam mit uns das große Ziel anzugehen und umzusetzen: Die Etablierung langfristiger inklusiver Strukturen in den Städten und Gemeinden“, so Rathgeber. Der Zeitpunkt dafür sei ideal, denn der Kreis hat mit seinen Partnern die Zuschläge für gleich zwei herausragende Projekte erhalten. Das Host Town Programm, bei dem im nächsten Jahr, im Vorfeld der Weltspiele Special Olympics in Berlin, eine Delegation aus Kasachstan mit 81 beeinträchtigten Sportlern im Kreis zu Gast sein wird.

Und das Projekt „LIVE – Lokal Inklusiv Vereint(es) Engagement“, das zum Ziel hat, Aufmerksamkeit für die Bedarfe und Mitbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen vor Ort zu realisieren. „Das Ziel ist, auf kommunaler Ebene nachhaltig den gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu etablieren“, sagte Constanze Angermann, Geschäftsführerin Special Olympics Hessen, in Richtung der 100 geladenen Gäste.

„Durch die Weltspiele erhält inklusiver Sport die größtmögliche Bühne – das müssen wir auch für den Werra-Meißner-Kreis nutzen“, sagt Georg Forchmann, Vorstand der Werraland Lebenswelten. Das Sozialunternehmen treibt dank erfolgreicher Kooperationen mit heimischen Sportvereinen seit Jahren die Inklusion im Sport voran und fördert das gemeinsame Sporttreiben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen.

Um dies flächendeckender im Kreis zu erreichen, ist der Sportkreis um Vorsitzenden Dr. Jörg Möller Ansprechpartner Nummer 1 für alle Vereine und Verbände. Wie binde ich Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv ein? Wie und wo bekomme ich Unterstützung? Auf diese und viele weitere Fragen gibt der Sportkreis Antworten. „Kommen Sie auf uns zu, wir sind an Ihrer Seite“, so Jörg Möller in Richtung der vielen anwesenden Vereins- und Verbandsverantwortlichen.

Wie leicht inklusiver Sport funktioniert mit einem entsprechend niederschwelligen Angebot, wurde im aktiven Teil der Veranstaltung sichtbar. Ob beim Boccia oder beim Tischtennis spielten beeinträchtigte Menschen wie selbstverständlich zusammen mit u.a. Sparkassenvorstandsvorsitzenden Marc Semmel, Andrea Stöber vom Werraland-Verwaltungsrat oder Torsten Breuer von der Sparkassenversicherung.

„Wir sind schon wesentlich weiter als andere Landkreise, auch dank des großen Engagements von beispielsweise Matthias Gruber (Lehrer an der Paul-Moor-Schule) und Erik Hogreve (Sportkoordinator Werraland Lebenswelten), die nicht nur inklusiv denken, sondern auch handeln“, sagt Laura Heckmann von der Sportjugend Werra-Meißner, die selbst mit den Handballerinnen des SV Reichensachsen ein wichtiger Protagonist im inklusiven Sport ist.

„Unsere große Vision ist, dass wir in einigen Jahren gar nicht mehr über Inklusion reden, weil sie einfach selbstverständlich geworden ist“, sagt Sportkreis-Vorsitzender Dr. Jörg Möller.

Der Weg bis dahin ist gar nicht soweit oder gar steinig – er muss nur beschritten werden. Landkreis, Sportkreis, Einrichtungen wie Werraland, Sportjugend, Vereine, Verbände, starke Partner und Personen wie Kevin Faßhauer. Der Fußballer und Läufer der Werraland Lebenswelten ist ausgebildeter Teilhabeberater. Er steht Vereinen und Verbänden gerne mit Rat und Tat zur Seite, denn Kevin weiß wie inklusiver Sport funktioniert: „Ich spiele seit Jahren schon Fußball gemeinsam mit Sportlern mit und ohne Behinderung. Das ist für mich nichts Besonderes mehr, sondern völlig normal. Wir beeinträchtigten Sportler bringen nochmals mehr Vielfalt, mehr Abwechslung und mehr Spaß in die Vereine. Und Vielfalt und Spaß sind doch das, auf was es wirklich ankommt im Breitensport. Warum wir den Sport so lieben“, Kevin Faßhauer.

 

Machen sich stark für Inklusion durch Sport: (v.li.) Werraland-Vorstand Georg Forchmann, Laura Heckmann von der Sportjugend Werra-Meißner, Teilhabeberater Kevin Faßhauer, Landrätin Nicole Rathgeber und Sportkreis-Vorsitzender Dr. Jörg Möller. Fotos: Winter
Volles Haus: Das Interesse an der Auftaktveranstaltung im Saal der Werraland Lebenswelten war groß.
Inklusiver Sport: Hier spielen Torsten Breuer von der Sparkassenversicherung und Werraland-Athlet Andreas Schön gemeinsam im Doppel.
Gemeinsam mit den roten Kugeln: (v.li.) Sparkassenvorstandsvorsitzender Marc Semmel, Teilhabeberater Kevin Faßhauer von den Werraland Lebenswelten und Andrea Stöber vom Werraland-Verwaltungsrat.
Beteiligten sich aktiv mit Ideen, Wünschen und Vorschlägen für inklusiven Sport im Werra-Meißner-Kreis: (v.li.) Harald Klement (Vorstand BKK Werra-Meißner) und Andrea Röth (Vorstand Verein Aufwind).
Wünsche für inklusiven Sport wurden vielfältig geäußert von den Vereins- und Verbandsvertretern.