Die Vorfreude auf Ermschwerd ist groß
Burgenhof zieht in ehemaliges Pfarrhaus – Gebäude wird komplett saniert.
„Die Vorfreude bei den Jugendlichen und den Kollegen ist riesig, wir freuen uns sehr auf Ermschwerd“, sagt Sabrina Heine, Leiterin des Burgenhofs. Nach elf Jahren verlässt die Jugendhilfeeinrichtung Werleshausen, da die Eigentümerfamilie die dortige Immobilie zukünftig selbst nutzen will, und wird im ehemaligen Pfarrhaus in Ermschwerd ein neues Zuhause finden.
„Das Anwesen ist prädestiniert für uns, daher ist die Entscheidung zum Kauf dieses schönen Hauses mit großem Grundstück leichtgefallen“, sagt Georg Forchmann, Vorstand der Werraland Lebenswelten und Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Burgenhof.
Der Kaufpreis, der per Gutachten unabhängig ermittelt wurde, betrug knapp über 200.000 Euro. „Über den gesamten Zeitraum der Verhandlungen war es ein sehr gutes Miteinander mit Kirchengemeinde und Landeskirche“, so Forchmann.
Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gang. „Vom Erdgeschoss bis unters Dach wird alles neu. Anders geht es auch nicht, denn erstens ist das Gebäude stark in die Jahre gekommen und zweitens müssen wir es an unsere Bedarfe anpassen“, sagt Forchmann. Der Geschäftsführer rechnet mit Sanierungs- und Umbaukosten im hohen sechsstelligen Bereich.
Währenddessen laufen die Planungen bei Verantwortlichen, Mitarbeitern und Jugendlichen bereits auf Hochtouren. „Wir werden eine intensivpädagogische Wohngruppe“, sagt Sabrina Heine. Die Mitarbeiter werden im Doppeldienst arbeiten, das heißt, immer zwei Kollegen werden vor Ort sein. Dies sei notwendig, um den zunehmenden Anliegen und Bedarfen der jugendlichen Bewohner gerecht zu werden. Sieben Mitarbeiter, Sozialpädagogen und Erzieher, werden an der Seite der acht Bewohner sein.
„Die Jugendlichen sind in die Planungen einbezogen. So haben sie bereits Kuchen gebacken für die Bauarbeiter vor Ort. Auch sind sie bereits damit beschäftigt, Gehwegreinigung und Gartenarbeiten aufzuteilen“, so Heine.
Und auch der Kontakt zu den neuen Nachbarn, den Bewohnern des Dorfes, wird bereits geknüpft. Im Juni nimmt ein Team des Burgenhofs am Lebendkickerturnier im Ort teil. Im Spätsommer lädt dann der Burgenhof zu einem Fest am neuen Domizil ein, zu dem alle Bewohner des Dorfes herzlich eingeladen werden.
„Wenn im Volksmund sogenannte Heimkinder neu in einen Ort kommen, kann es Vorbehalte und Ängste geben. Das verstehen wir gut und genau deswegen ist es uns so wichtig, diese abzubauen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen“, sagt Sabrina Heine. Daher gehe man aktiv auf die Ermschwerder zu, schaffe Raum für Begegnungen. „Wir freuen uns alle sehr auf Ermschwerd und seine Bürgerinnen und Bürger“, so Heine.
Die Hoffnung ist groß bei Jugendlichen und Bewohnern, Weihnachten am neuen Standort des Burgenhofs feiern zu können. „Wir geben alles mit Architekt und ausführenden Firmen. Allerdings ist Bauen im Bestand – besonders bei so einem alten Gebäude – auch immer ein Abenteuer. Man weiß nie, welche Überraschungen noch auf einen warten“, so Geschäftsführer Forchmann.



