Werraland Lebenswelten

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Mitglied der Diakonie Hessen

Eine gegenseitige Herzensangelegenheit

Kirsten Komorowski ist ehrenamtliche Hospizbegleiterin.

Auf diese eine Stunde, immer mittwochs, freuen sich Irma Rehbein und Werner Knierim sehr. Sie können ihre Freude mit Worten nicht ausdrücken, aber das Strahlen in ihren Gesichtern, ihr von Herzen kommendes Lachen signalisieren deutlich: Sie sind glücklich.

Denn jeden Mittwoch verbringt Kirsten Komorowski mit den beiden Bewohnern der Werraland-Wohnstätte in Eschwege eine Stunde Zeit. Eine Stunde, die zum Alltag der beiden Senioren gehört und doch immer wieder aufs Neue etwas Besonderes ist. „Es passt einfach zwischen uns. Wir verstehen uns sehr gut. Auch ohne große Worte“, sagt Kirsten Komorowski.

Seit Jahren engagiert sich die 57-Jährige als ehrenamtliche Hospizbegleiterin. Dafür hat sie einen Hospizbegleiterkurs, bestehend aus Grundkurs, Praktikum und Vertiefungskurs, bei der Hospizgruppe Eschwege absolviert.

Irma Rehbein und Werner Knierim sind beide über 70, beide sind schwer krank, ihnen fällt das Sprechen schwer. „Bei dem Begriff Hospiz denken viele gleich ans Sterben. Hospiz beginnt aber viel früher, lange vor dem endgültigen Abschied eines Menschen“, sagt Kirsten Komorowski.

Die Eschwegerin weiß wovon sie spricht. Vor Irma und Werner begleitete sie Frieda Munk über vier Jahre. Bis zu deren Tod in 2019. „Man baut eine enge Bindung zu den Menschen auf, das gegenseitige Vertrauen ist groß. Daher fällt ein Abschied, wie der von Frieda, nochmals schwerer“, so Kirsten Komorowski.

Hauptberuflich ist sie als Sekretärin der Wohnstätten-Abteilungsleitung der Werraland Lebenswelten tätig. „Sich an der Arbeitsstelle auch ehrenamtlich zu engagieren, ist sicherlich nicht die Regel. Aber für mich war klar als ich mich entschieden hatte, Hospizbegleiterin zu werden, dass ich mich dort engagiere, wo die Menschen leben, für die wir alle bei Werraland mit Leidenschaft unseren Job machen“, so Kirsten Komorowski.

Den Dank für ihre Entscheidung kann sie jeden Mittwoch in zwei Gesichtern ablesen. Das Lachen, diese Freude, mit denen Irma und Werner ihr begegnen. Es ist eine gegenseitige Herzensangelegenheit. Hospizarbeit ist Begleitung, ist Unterstützung. Es geht um Würde und Geborgenheit, wenn das Leben auf die Zielgerade einbiegt.

Kontakt für Interessierte: Hospizgruppe Eschwege e.V., Tel. 05651 338314, E-Mail: info@hospizgruppe-eschwege.de

Eine der liebgewonnenen Aktivitäten: Gemeinsam mit Kirsten Komorowski (Mitte) haben Irma Rehbein und Werner Knierim große Freude beim Anschauen alter Fotos. Foto: Winter