Werraland Lebenswelten

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Gefühlt wie Stars

Großartige Weltspiele für Sportler und Trainer aus dem Werra-Meißner-Kreis.

„Man hat sich gefühlt wie ein Star“, sagt Matthias Deiß, beeinträchtigter Athlet der Werraland Lebenswelten. Und dazu hatten er und seine Mitspieler des Teams Deutschland allen Grund. 50.000 Besucher bei der Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion, 21.000 Besucher bei der Abschlussfeier am Brandenburger Tor, 330.000 Besucher waren live vor Ort bei den Wettkämpfen in 26 Sportarten, rund eine Milliarde Menschen verfolgten im Internet die ersten Weltspiele auf deutschem Boden.

„Diese neun Tage werde ich mein restliches Leben nicht vergessen“, so Nico Wohlust, beeinträchtigter Handballer des ETSV und der Werraland Lebenswelten. „Es war die ganz große Bühne für unsere Sportler und uns Trainer“, sagt Erik Hogreve, in Berlin Headcoach aller deutschen Handball-Teams. Der Werraland-Sportkoordinator kam sogar in den Genuss, sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz auszutauschen, der die Weltspiele mehrmals besuchte. „Ich habe ihm schon gesagt, dass diese Weltspiele nur der Auftakt sein können, um inklusiven Sport in allen Regionen Deutschlands zu fördern. Dass diese Spiele uns auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft nur nutzen, wenn wir alle gemeinsam in den folgenden Monaten und Jahren nachhaltig daran arbeiten“, so Hogreve.

Aus Sicht der heimischen Athleten waren die Special Olympics World Games in der Hauptstadt auch sportlich ein voller Erfolg. Allein Matthias Deiß gewann dreimal Edelmetall. Nach Bronze im Einzel, holte er mit der Mannschaft (zwei beeinträchtige Athleten, zwei Unified-Partner), bestehend aus Andreas Dietl, Manuel Bernhard und Andreas Porzelle genauso Gold, wie im Doppel mit seinem Partner Andreas Porzelle. „Wir alle, Athleten und Partner aus aller Welt, haben hier neun Tage gezeigt, wie Inklusion funktioniert. Wir hoffen sehr, dass unser Einsatz, unsere Begeisterung ganz viele Menschen ansteckt, um sich nachhaltig für inklusiven Sport stark zu machen“, so Andreas Porzelle.

Bronze gab es darüber hinaus noch für das Duo Andreas Dietl (Athlet) und Manuel Bernhard (Partner), beeinträchtigter Athlet der Werraland Lebenswelten, im Einzel. „Was unsere Männer geleistet haben, darauf können wir, kann der ganze Werra-Meißner-Kreis, stolz sein“, so Boccia-Coach Egon Bernhard.

Stolz können auch die heimischen Handballer sein. Denn Nico Wohlust und Unified-Partner Nico Weiß vom VfL Wanfried holten mit dem deutschem Team Bronze. „Manches kann man nicht beschreiben. Dankbar, bei diesem Ereignis dabei gewesen zu sein“, sagt Nico Weiß.

Für Werraland-Chef Georg Forchmann, der selbst in Berlin vor Ort war und die Werraland-Athleten anfeuerte, waren diese Weltspiele eine neue Dimension. „Dass beeinträchtigte Athleten und inklusiver Sport – auch dank einer nie dagewesenen Medienallianz der großen deutschen Sender – solch eine Öffentlichkeit bekommen und Menschen erreicht haben, die bisher keine Berührungspunkte mit beeinträchtigten Menschen hatten, ist vielleicht einer der wichtigsten Aspekte dieser neun Tage. Ein stärkeres Zeichen für mehr Inklusion im Sport konnte nicht gesetzt werden. Wir durften hier etwas erleben, dass es so in Deutschland - und vielleicht auch weltweit noch nie gegeben hat“, so Georg Forchmann.

Werraland-Vorstand Georg Forchmann (hinten li.) unterstützte vor Ort die erfolgreichen Sportler und Trainer mit (v.li.) Andreas Dietl, Matthias Deiß, Egon Bernhard, Andreas Porzelle, Nico Wohlust, Manuel Bernhard, Erik Hogreve und Nico Weiß. Foto: Privat
Bundeskanzler Olaf Scholz mit Blick nach oben zum 2,10 Meter großen Sportkoordinator der Werraland Lebenswelten, Erik Hogreve. Foto: LOC/Marvin Ibo Güngör
Plausch mit dem Bundeskanzler zum Thema Inklusion durch Sport: Erik Hogreve und Olaf Scholz. Foto: LOC/Marvin Ibo Güngör
Den Adler auf der Brust und Bronze im Gepäck: Athlet Nico Wohlust (li.) und Partner Nico Weiß spielten gemeinsam fürs Handballteam Deutschland. Foto: Winter
21.000 Menschen waren bei der großen Abschlussfeier am Brandenburger Tor dabei. Fotos Juri Reetz for SOWGB 2023
Zusammen unschlagbar - das Motto der Weltspiele. Fotos Juri Reetz for SOWGB 2023