Heimisches Trio im Handball-Team Deutschland

Nico Wohlust, Nico Weiß und Erik Hogreve bei Weltspielen in Berlin.

Die Zahlen sind beeindruckend: 7.000 Athleten aus 190 Ländern, 26 Sportarten, 20.000 ehrenamtliche Helfer. Die Special Olympics World Games im Juni in Berlin werden die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt.

Erstmalig findet diese Großveranstaltung in Deutschland statt. Und mit dabei werden auch Sportler der Werraland Lebenswelten, des ETSV und des VfL Wanfried sein.

Ins Handball-Team Deutschland wurde der Eschweger Nico Wohlust berufen. Er vertritt damit nicht nur seine Heimatstadt und den Werra-Meißner-Kreis, sondern auch sein Bundesland. Denn der 27-Jährige ist der einzige beeinträchtigte Handballer aus Hessen, der den Sprung in die nationale Auswahl geschafft hat.

„Das ist das Größte für mich“, sagt Nico Wohlust. Die Freude war riesig als er die Nachricht von Special Olympics Deutschland bekam. Für den Handballer der zweiten Mannschaft des ETSV wird ein Traum war. „Natürlich habe ich gehofft, dass ich dabei bin. Dass es dann auch klappt, davon konnte man nicht ausgehen. Wir reden hier schließlich von den besten beeinträchtigten Handballern Deutschlands – ich kann’s noch gar nicht richtig fassen, dass ich jetzt tatsächlich zum Team gehöre“, so der Rechtshänder, der am liebsten im linken Rückraum auf Torejagd geht.

Ihm zur Seite wird Erik Hogreve stehen. „Bei den ersten Weltspielen auf deutschem Boden als verantwortlicher Headcoach die deutschen Handball-Teams zu führen, ist auch für mich alten Haudegen ein unglaublich schönes Ereignis“, so der Sportkoordinator der Werraland Lebenswelten.

Für den einstigen Bundesliga-Handballer auch ein Lohn für seinen unermüdlichen Einsatz für inklusiven Sport. Seit Jahrzehnten engagiert sich Hogreve nicht nur im Werra-Meißner-Kreis, sondern auch in Fachgremien auf nationaler Ebene für gemeinsamen Sport von beeinträchtigten und nichtbeeinträchtigten Menschen. „Die Hauptstadt ganz im Zeichen von Inklusion mit tausenden Sportlern, Betreuern und Helfern zu erleben, wird auch für mich ein absolutes Highlight werden“, ist sich der 2,07 Meter große Hüne sicher.

Das gilt auch für den Dritten im Bunde, Nico Weiß. Der Handballer des VfL Wanfried ist als Unified-Partner im Team Deutschland. Denn bei den World Games bilden beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Sportler ein Team. „Die Spiele gegen die internationale Konkurrenz als auch das ganze Drumherum werden sehr besondere Momente. In Berlin dabei zu sein, ist ein Privileg. So etwas erlebt man in seinem Sportlerleben sonst nicht“, sagt Nico Weiß.

„Nicos soziales Engagement ist vorbildlich. Er ist seit Jahren als Unified-Partner dabei, bringt sich ein, hat immer ein offenes Ohr für seine beeinträchtigten Mitspieler. Kurz gesagt: Er weiß, worauf es für einen Unified-Partner ankommt“, so Erik Hogreve.

Beim Abschlusslehrgang des deutschen Teams Ende April in Reichensachsen war mit Maximilian Bauer ein weiterer beeinträchtigter Sportler der Lebenswelten dabei. Der Weißenbörner ist als Ersatzmann nominiert. „Ich stehe bereit, wenn das Team mich braucht. In unserer Hauptstadt für Deutschland zu spielen, wäre der absolute Hammer“, sagt Max.

Möglich wurde der handballspezifische Feinschliff in der Reichensächser Sporthalle, zu dem Spieler und Trainer aus allen Teilen Deutschlands in den Werra-Meißner-Kreis anreisten, durch die wertvolle Unterstützung der SVR-Handballabteilung, besonders in Personen von Spartenleiterin Petra Heckmann. „Seit Jahren freuen wir uns über die Kooperation mit den Handballerinnen des SVR. Einfach großartig, wie sie inklusiven Sport fördern und sich mit viel Women-Power einbringen“, sagt Erik Hogreve, Sportkoordinator der Werraland Lebenswelten.

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