„Ich konnte vor Vorfreude kaum schlafen“
Jasmin Köhler erste Bewohnerinnen in neuer Wohnanlage.
„Jetzt kommt endlich Leben ins Haus“, sagt Urszula Marciniak. Die Hauswirtschafterin und gute Seele der neuen Wohnanlage in Bad Sooden-Allendorf ist seit Wochen damit beschäftigt, in den Häusern alles schön zu machen für die neuen Bewohner.
Am Freitag, 4. August, war es dann soweit: Mit Sabine Wachsmuth und Jasmin Köhler sind die ersten beiden Bewohnerinnen eingezogen. Ihr neues Zuhause ist in Haus 2 im Obergeschoss. Nach und nach werden ihre neuen Mitbewohner folgen, 16 Wohneinheiten stehen im größten der drei Gebäude zur Verfügung. Danach stehen die Einzüge in Haus 1 an, wo nochmals acht beeinträchtigte Menschen wohnen werden.
„Unser Ziel ist, dass bis spätestens Ende September alle 24 Bewohner eingezogen sind“, sagt Johannes Knöfel, Abteilungsleiter Besondere Wohnformen der Werraland Lebenswelten.
„Solch ein Ein- und Umzug, denn die meisten Bewohner kommen ja aus unseren Wohnanlagen in Eschwege und Datterode, ist eine Herausforderung und für uns alle absolutes Neuland“, so Kathrin Feiertag, die gemeinsam mit Johannes Knöfel seit Monaten am Planen ist, wer wann welches Zimmer oder Apartment bezieht. Unzählige Termine mit neuen Bewohnern selbst, ihren Eltern oder Betreuern standen an. Besichtigungstermine, Gespräche, Anträge: „Wir konnten und können uns über Arbeit nicht beschweren - aber die Freude ist natürlich auch bei uns riesig, dass es endlich los ging“, so Feiertag.
Wie groß die Freude war und ist, konnte man Jasmin Köhler bei ihrem Einzug ansehen. „Ich habe mich so auf diesen Tag gefreut, vor lauter Aufregung habe ich die letzte Nacht kaum geschlafen“, sagt die 30-Jährige lachend.
Gemeinsam mit ihren Eltern, Marietta und Jürgen Köhler, fuhr sie mit zwei voll beladenen Pkw vor Haus 2, ihr Einzug begann.
„Jasmin wird eines der Apartments bewohnen. Diese sind größer als die anderen Wohneinheiten, verfügen auch über eine eigenen Küchenzeile“, sagt Kathrin Feiertag. Bei einer jungen Frau wie Jasmin gehe es darum, die Selbständigkeit zu fördern. „Ich freue mich sehr, dass Jasmin diesen Weg geht. Es wird auch für mich als ihre Mama erst einmal ungewohnt sein, sie nicht mehr täglich zuhause zu haben“, sagt Marietta Köhler.
Den neuen Bewohnern wird das Einleben in der noch ungewohnten Umgebung so einfach wie nur möglich gemacht. Mitarbeitende helfen beim Einräumen und dekorieren der Wohneinheiten, sind ständig an der Seite der beeinträchtigten Menschen, damit sich diese schnell zurechtfinden und vor allem eins: geborgen fühlen.
Marielle Löffler, Mitarbeiterin und Studentin der Sozialen Arbeit, ist beispielsweise mit Sabine Wachsmuth und Jasmin Köhler gemeinsam den Speiseplan für die nächsten Wochen durchgegangen und die zwei Premieren-Bewohnerinnen wählten ihre Gerichte aus.
"Ankommen, einleben, wohlfühlen und auch mit den neu eingestellen Mitarbeitenden vertraut werden - das ist unsere Aufgabe, die wir mit viel Optimismus und Herzblut angehen", sagt Johannes Knöfel. Allein für die neue Wohnanlage wurden 20 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. Und auch einige bereits vertraute Gesichter wechseln auf eigenen Wunsch aus anderen Werraland-Wohnanlagen nach Bad Sooden-Allendorf.
