Werraland Lebenswelten

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Immer mittendrin statt nur dabei

Paul Rohmund begeistert von Schulpraktikum bei Werraland. Jetzt absolviert er ein Freiwilliges Soziales Schuljahr.

„Ich kam mir gar nicht vor wie ein Praktikant oder Gast, okay, vielleicht am ersten Tag, aber dann habe ich einfach dazu gehört“, sagt Paul Rohmund über sein Praktikum bei Werraland. Zwei Wochen war der Neuntklässler der Anne Frank-Schule im Sozialunternehmen am Hessenring. Zwei Wochen, die ihm sehr gut gefallen haben.

„Nach meinem ersten Praktikum in der Kindertagesstätte Farbenland in Oberhone war für mich klar, dass ich im zweiten Praktikum wieder gerne etwas mit Menschen machen möchte“, sagt der 14-Jährige. Dann seien ihm und seinen Eltern die Werraland Werkstätten eingefallen und er habe sich beworben.

„Praktikanten sind uns immer willkommen. Wir freuen uns sehr, wenn junge Menschen Interesse an unserer Einrichtung und unserer Arbeit haben“, sagt Werkstattleiterin Michaela Harnge. Ob Schulpraktika, Freiwilliges Soziales Schuljahr (FSSJ) oder Praktika im Rahmen der Fachoberschule: Die Werraland-Türen stehen jungen Menschen immer offen.

Offene Türen rannte im übertragenen Sinn auch Paul ein, denn die Menschen mit Handicap freuten sich über den Neuzugang. „Ich hätte nicht gedacht, wie freundlich und nett gleich alle zu mir waren“, sagt Paul. Auch, wenn es mit der Kommunikation manchmal schon schwierig war, denn er absolvierte sein Praktikum in der Tagesförderstätte, wo Menschen mit sehr hohem Hilfebedarf arbeiten und betreut werden.

„Die Arbeit hier in der Gruppe ist anspruchsvoll und herausfordernd, Paul hat das toll gemacht und war komplett integriert“, sagt Michael Matthäus, Gruppenleiter der Tagesförderstätte.

Ob Verpackungsarbeiten, ob beim Kreativangebot wie Papierkürbisse basteln oder beim Essen: Pauls Hilfe und Unterstützung war gefragt – und Paul half gerne. „Auch, wenn einige nicht sprechen. Man sieht ihnen an, wie glücklich sie sind, wenn wir zum Beispiel zusammen einen Kürbis fertig gebastelt hatten. Und das macht einen selbst dann auch glücklich“, sagt Paul.

Für ihn kam es in seiner Mittagspause auch nicht in Frage, separat im Speisesaal zu essen. „Das hätte er natürlich gerne tun können, aber er wollte mit uns, mit seiner Gruppe essen. Paul gehörte einfach dazu, er war mittendrin statt nur dabei“, so Ellen Pirker, Mitarbeiterin der Tagesförderstätte.

Und mittendrin bei Werraland möchte er auch in Zukunft bleiben. „Nach den tollen Erfahrungen würde ich gern ein FSSJ in der Tagesförderstätte machen. Den Kontakt zu den Menschen bei Werraland will ich nicht verlieren“, so der 14-Jährige.

Eingespieltes Team: Der Anne-Frank-Schüler Paul Rohmund und Petra Böttner bei Verpackungsarbeiten.
Gemeinsam Kürbisse gebastelt: Paul Rohmund unterstützt Simone Pfister beim Kreativangebot der Tagesförderstätte. Fotos: Winter