Mitreden, mitgestalten, mitbestimmen
Kinderrechte: Jugendhilfe-Einrichtungen im Kreis setzen auf Beteiligung.
Im Inklusions- und Panoramahotel Kochsberg fand ein Beteiligungsworkshop zum Thema Kinderrechte statt. Rund 40 junge Menschen aus stationären Jugendhilfeeinrichtungen sowie Fachkräfte kamen zusammen, um miteinander zu arbeiten, zu diskutieren und spielerisch zu lernen, was Kinderrechte bedeuten und warum sie so wichtig sind.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Heidi Bevern-Kümmel (Jugendamtsleiterin Werra-Meißner-Kreis), Anja Steinfeld (Heimaufsicht) und Martin Hofmockel (Geschäftsbereichsleitung Wohnen Werraland Lebenswelten). Besonders erfreut zeigte sich die Gruppe über den Besuch von Miriam Zeleke, der Landesbeauftragten für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen.
„Kinderrechte sind keine Theorie – sie müssen praktisch umgesetzt werden“, erklärte Zeleke.
Gemeinsam erarbeitet: Was geht und was nicht?
Der dreistündige Workshop, organisiert durch das vierteljährliche Gruppensprechertreffen im Werra-Meißner-Kreis, hatte ein klares Ziel: Mitbestimmung und Rechte in Wohngruppen greifbar zu machen. „Bringt euch ein, äußert euren Willen“, lautete das Motto der Veranstaltung.
Nach einem spielerischen Einstieg gingen junge Menschen und Fachkräfte gemeinsam in die Workshop-Arbeit. Inhalt des Tages war die Erstellung von Ampeln, die verdeutlichen, was in Wohngruppen erlaubt ist (grün), was bedenklich ist (gelb) und was nicht geht (rot). Diese Ampeln sollen im Anschluss an alle Wohngruppen verteilt werden und als hilfreicher Leitfaden für den Umgang miteinander dienen.
„Erwachsene setzen Regeln durch, also sind sie auch dafür verantwortlich, Kinderrechte zu schützen und umzusetzen“, betonte Miriam Zeleke. Dabei stellte sie klar: Die jungen Menschen müssen selbst zu Wort kommen – ihre Meinungen, Erfahrungen und Wünsche sind entscheidend.
Kinderrechte: Seit Jahrzehnten ein Grundstein
Seit 1992 hat Deutschland die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet. Dazu gehören Rechte wie freie Meinungsäußerung und Beteiligung, Gleichbehandlung, das Recht auf Schutz der Privatsphäre und auf Spiel, Freizeit und Ruhe. Gerade in Jugendhilfeeinrichtungen wird dieser Ansatz aktiv gelebt.
Anja Steinfeld (Heimaufsicht) unterstrich: „Beteiligung ist eine wichtige Kompetenz für junge Menschen. Zu lernen, sich einzubringen und sich zu artikulieren, schafft Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit.“
Am Ende des Tages stand fest: Der Workshop war ein voller Erfolg. Junge Menschen haben gehört, was sie dürfen, was sie können und wo ihre Rechte liegen. „Kinder und Jugendliche müssen gehört werden. Es ist unsere Aufgabe, ihnen die Möglichkeiten zu geben, ihre Stimme zu erheben“, resümierte Miriam Zeleke.
Organisiert wurde der Workshop von Anja Steinfeld, Marc Ullrich und Sabrina Heine. Sie kündigten an, dass die Ergebnisse des Workshops langfristig in die Arbeit der Wohngruppen einfließen werden. Ein weiteres starkes Zeichen für gelebte Beteiligung im Werra-Meißner-Kreis.