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Roter Teppich und stehende Ovationen für jugendliche Schauspieler

Authentisch und bewegend: Kurzfilm „Schrei es raus“ feierte Premiere.

„Komm, schrei es raus, es geht mir besser mit dir, wenn wir zusammen sind, fühl ich mich frei“ singt Lenja im gleichnamigen Film „Schrei es raus“. Lenja ist eine der Protagonisten, die den Kurzfilm zu dem machen, was er ist: bewegende, authentische 25 Minuten, die schlimme Schicksalsschläge junger Menschen zeigen, die aber auch zeigen, wie man dank der richtigen Menschen an seiner Seite, wieder freier wird, wieder lernt positiv zu denken und das Leben mit all seinen Facetten anzunehmen.

„Schrei es raus“ ist der dritte Film von Jugendlichen und Mitarbeitenden aus dem Burgenhof sowie dem Werner-Seeger-Haus der Werraland Lebenswelten, der mit den beiden Erziehungswissenschaftlern und Filmemachern Steffi Thon und Christoph Ternes und dank der Förderung von Aktion Mensch realisiert wurde.

Anfang Juni erfolgte die Premiere im Eschweger Cinemagic Corso. Und was für eine! Beide Vorstellungen im größten Kinosaal waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Mitwirkenden um die beiden Hauptdarstellerinnen Sarah und René wurden begeisternd gefeiert – bei der Ankunft und dem Gang über den roten Teppich und mit stehenden Ovationen nach den beiden Aufführungen.

„Dass Ihr so frenetisch gefeiert werdet, ist der Dank für eure famose Arbeit an den Drehtagen, die oft mit großer Aufregung verbunden waren“, sagt Sabrina Heine, Leitung des Burgenhofs, in Richtung der jungen Darsteller kurz vor der Premiere. Ihr Dank ging auch an die Polizeistation Witzenhausen, die mit zwei Beamten im Film mitwirkte und das Autohaus Stöber & Schmidt, das Fahrzeuge zur Verfügung stellte, mit denen die Darsteller vor dem Kino vorgefahren wurden.

„Dieser Film ist etwas ganz besonderes, er ist eine mitreißende Geschichte, die die Jugendlichen nicht nur spielen, sondern auch erlebt haben in ihrem noch jungen Leben“, sagt Christoph Ternes. Und es waren die Darsteller selbst, die am Ende festgelegt haben, welche Szenen sie im Film haben wollen. „So ist nicht nur ein sehr authentischer Film entstanden, sondern auch einer, in den unglaublich viel Herzblut eingebracht wurde“, so Steffi Thon.

Vater und Schwester von einem Unbekannten totgefahren, vom Jugendamt in die Wohngruppe des Burgenhofs gebracht, traurig, desillusioniert, das ist die Geschichte von Zac, grandios gespielt von René. Dank Sarah, die seit dem Tod ihres Pflegevaters ebenfalls im Burgenhof lebt, findet Zac wieder Halt. Beide zusammen auf stillgelegten Bahngleisen, gemeinsame Trauerarbeit, gemeinsamer Blick in eine hoffentlich bessere Zukunft. Sie schreien es raus, es geht ihnen besser, wenn sie zusammen sind, sie fühlen sich frei. Die schauspielerische Leistung der Beiden geht unter die Haut.

Hier geht's zum Film: https://youtu.be/JvQ0GRxGDgQ

Die beiden Hauptdarsteller auf dem roten Teppich: René und Sarah wurden wie alle anderen Darsteller mit großem Applaus empfangen. Foto: Winter
Der große Eschweger Kinosaal war bei der Premierenaufführung bis auf den letzten Platz gefüllt. Fotos: Privat
Filmmacher, Schauspieler und ihre Chauffeure vor dem Eschweger Kino.
Verantworteten maßgeblich die Realisierung von „Schrei es raus“: (v.li.) Lukas Lipp, Sabrina Heine, Steffi Thon, Christoph Ternes und Jennifer Wiegand.