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Start für Ausbildung 4.0 in Eschwege

Innovativer Online-Campus des Beruflichen Ausbildungszentrums.

Der Plan lag schon länger in der Schublade, jetzt wurde er bedingt durch die Corona-Krise schnell umgesetzt: Die Ausbildung 4.0, ein Learning-Management-System, des Beruflichen Ausbildungszentrums in Eschwege. „Wir mussten jetzt schnell reagieren, denn auch unsere Ausbildungsräume sind aufgrund unserer Verantwortung gegenüber unseren Absolventen und den Vorgaben seitens der Regierung zurzeit menschenleer“, sagt Christian Bierschenk, Leiter des Beruflichen Ausbildungszentrums (BAZ).

Um den momentan 36 BAZ-Teilnehmern weiterhin Lerninhalte vermitteln zu können, ist seit Freitag der „BAZ Online-Campus“ aktiviert. „Ziel war und ist eine moderne Ausbildung mit modernen Methoden anzubieten“, sagt Bierschenk. Ob mit PC, Tablet oder Handy: Benötigt wird lediglich eine Internetverbindung. Das neue Lernen ist orts- und zeitunabhängig.

Den benachteiligten Jugendlichen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wenige Chancen auf Ausbildung haben und im BAZ die Möglichkeit auf eine berufliche Perspektive vorfinden, wird mit der Ausbildung 4.0 eine eigene Online-Lernumgebung zur Verfügung gestellt. „Unser Online-Campus soll zentraler Anlaufpunkt rund um das Thema Berufsausbildung werden“, sagt Christian Bierschenk.

Lernmedien und Unterlagen sind dort eingestellt, genau wie Informationen und Praktika-Planung, Projekte und Termine. „Ganz wichtig war uns, das neue Angebot an die spezifischen Bedürfnisse unserer Ausbildenden – benachteiligten jungen Menschen – anzupassen“, so Bierschenk.

Die zentrale Plattform steht aber nicht nur Auszubildenden zur Verfügung, sondern auch Lehrkräften, Sozialpädagogen und Ausbildern. Denn besonders die Ausbilder sind es, die die Lerninhalte für die verschiedenen Ausbildungsmodule entwickeln und in das Online-Angebot einpflegen.

Hier geht's zum online-campus: www.campus-baz-wmk.de

Bereits auf der Startseite nach dem Login findet jeder BAZ-Teilnehmer die auf seine Ausbildung abgestimmten Lerninhalte. „Es hätte keinen Sinn gemacht, wenn einer Absolventin im Bereich Hauswirtschaft auch die Inhalte beispielweise eines Zerspanungstechnikers angezeigt würden“, so Bierschenk. Die individuellen Lerneinheiten sind dabei unterschiedlich aufgebaut. Sie bestehen aus Videos, Aufgaben und Texten. Je nach Lerneinheit kann der Nutzer sich zuerst Wissen aneignen und im Anschluss per verschiedenen Tests erfahren, ob er die Lerninhalte verstanden hat. Bei bestimmten Lerninhalten müssen die Aufgaben in einem festgelegten Zeitraum gelöst werden, um die nötigen Zertifikate zu erhalten.

„Wir setzen mit unserem Online-Campus neue Maßstäbe in der Berufsausbildung junger Menschen hier im Kreis und erfüllen damit auch unseren eigenen Anspruch, uns zukunftsorientiert aufzustellen und unseren Kunden die bestmöglichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung zur Verfügung zu stellen“, sagt Georg Forchmann, Vorstand der Werraland Lebenswelten, zu denen das BAZ gehört.

Ausbilder und Leiter des BAZ setzen auf e-learning: (v.li.) Sascha Esoian (Maler und Lackierer), Peter Hartmann (Zerspanungstechnik), Carla Kraft (Hauswirtschaft), Peter Wehr (Maler und Lackierer), Christian Bierschenk, Ursula Hagedorn (Garten- und Landschaftspflege) und Tamara Grimm (Sozialpädagogin). Foto: Winter