Mitglied der Diakonie Hessen
Vorurteile überwinden durch die Kraft des Sports
Größtes inklusives Sportevent weltweit: Kreis bewirbt sich als Gastgeber für eine internationale Delegation.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im Juni 2023 finden erstmals die Special Olympics World Games in Deutschland statt. 7.000 Sportlerinnen und Sportler mit Beeinträchtigungen aus 170 Nationen werden dann in Berlin erwartet. „Die Welt zu Gast in Berlin“ lautet der Slogan von Special Olympics, der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung.
Der Werra-Meißner-Kreis möchte ein Teil dieses inklusiven Sommermärchens werden und hat sich für das sogenannte „Host Town Program“ beworben. Das sieht vor, dass jede nationale Delegation von einem Kreis, einer Kommune empfangen wird. „Das Ziel: 170 Nationen – 170 inklusive Kommunen. Die Musik spielt im Juni 2023 in Berlin, aber das Orchester kommt aus dem ganzen Land“, sagt Constanze Angermann, Geschäftsführerin von Special Olympics Hessen, bei ihrem Arbeitsbesuch in Eschwege.
Vor Ort traf sie sich mit den heimischen Protagonisten der Bewerbung: Horst Hartmann und Thomas Freitag von der Kreisverwaltung, Ronny Schulze von der Sportjugend Hessen, Georg Forchmann, Martin Hofmockel und Erik Hogreve von den Werraland Lebenswelten. Maßgeblich beteiligt an der heimischen Bewerbung ist außerdem Laura Heckmann, Jugendwartin des Sportkreises Werra-Meißner.
„Unser Vorteil ist das enge Netzwerk von Kreisverwaltung, Sportkreis, Sportjugend und uns“, sagt Werraland-Vorstand Georg Forchmann. Alle Beteiligten ziehen an einem Strang, wollen den inklusiven Sport im Kreis weiter fördern und voranbringen. „Wir wollen ein Teil der Weltspiele werden, einer von 170 Gastgebern der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt“, so Horst Hartmann, stellvertretender Fachbereichsleiter Bildung und Kreisentwicklung der Kreisverwaltung und Vorstandsmitglied des Sportkreises Werra-Meißner.
Der jeweilige Gastgeber für die internationale Delegation eines Landes gestaltet den viertägigen Aufenthalt der Sportler nach seinen Vorstellungen und lokalen Gegebenheiten. Ob ein Willkommensfest auf dem Marktplatz, gemeinsamen Sportaktivitäten, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten: „Das Programm ist, was Sie daraus machen“, sagt Constanze Angermann. Die Chefin von Special Olympics Hessen ließ in Eschwege durchblicken, dass die Bewerbung des Werra-Meißner-Kreises offenbar sehr aussichtsreich ist.
„Gastgeber zu werden wäre ein weiterer Meilenstein zu mehr Inklusion im Sport“, sagt Werraland-Sportkoordinator Erik Hogreve. Seit mehr als einem Jahrzehnt setzen sich die Werraland Lebenswelten aktiv für inklusiven Sport ein. „Sport - und damit unsere vielen Sportler mit Beeinträchtigungen – hat einen sehr hohen Stellenwert in den Werraland Lebenswelten“, so Georg Forchmann. Mehr selbstbestimmte Teilhabe, mehr Wahlmöglichkeiten und eine größere Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer Gesellschaft sind die Ziele.
Dafür könnte der Werra-Meißner-Kreis als einer von deutschlandweit 170 Gastgebern einen wichtigen Beitrag leisten, denn die verschiedenen Akteure im Kreis eint vieles, vor allem aber ein Gedanke: Menschen mit und ohne Behinderung treffen aufeinander und überwinden Vorurteile durch die Kraft des Sports.
