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Zahl der Schulbegleitungen im Kreis steigt rasant

Von Vorklasse bis Abitur: WEADI unterstützt bereits mehr als 100 Kinder.

Von einem enormen Zulauf im Bereich Schulbegleitung spricht Sozialpädagoge Steffen Köhler von der Werraland Ambulante Dienste gGmbH (WEADI). Das Tochterunternehmen der Werraland Lebenswelten begleitet mittlerweile 103 Kinder, vornehmlich in Schulen des Werra-Meißner-Kreises. „Tendenz steigend, wir haben schon die nächsten sieben Anfragen auf dem Schreibtisch“, sagt Köhler.

Zum Vergleich: 2016 als die WEADI mit dem Angebot der Schulbegleitung startete, waren es fünf Kinder. „Früher fand Schulbegleitung ausnahmslos nur in Förderschulen statt und war Kindern mit kognitiven Beeinträchtigungen vorbehalten“, so Steffen Köhler. Gesetzliche Veränderungen, die mehr Selbstbestimmung für Eltern und einen vereinfachten Zugang möglich machten, führten zu einer kontinuierlich stark steigenden Nachfrage.

„Mittlerweile beschränkt sich die Begleitung von Kindern nicht nur auf Schulen, auch Kindertagesstätten sprechen uns vermehrt an“, so Köhler. Die Beeinträchtigungen und Auffälligkeiten bei den Kindern seien dabei sehr verschieden - von kognitiv oder körperlich beeinträchtigt bis chronisch krank oder sozial-emotional auffällig. Genauso vielfältig die Beeinträchtigungen sind, genauso unterschiedlich ist auch das Alter der Kinder oder jungen Erwachsenen - von Vorklasse bis Schulabschluss, falls nötig auch bis Fach- oder allgemeines Abitur.

Drei Vollzeitkräfte, neben Köhler noch Sarah Fey und Dennis Auffenberg sind mittlerweile für die Organisation der Schulbegleitung in der Verwaltung der WEADI zuständig. „Während Steffen Köhler erster Ansprechpartner für Eltern und Behörden ist, kümmern wir uns darum, dass jedes Kind den passenden Schulbegleiter bekommt“, sagt Sarah Fey. Denn über 100 zu begleitende Kinder bedeuten auch über 100 Schulbegleitungen. „Für die Tätigkeit ist keine spezielle Ausbildung notwendig, aber Einfühlungsvermögen, Geduld und Verständnis sind Grundvoraussetzungen“, sagt Dennis Auffenberg.

Als absolut sinnvoll hat sich die Anschaffung eines Online-Fortbildungsprogrammes erwiesen. Jeder Schulbegleiter bekommt hier sein Grundwissen und je nach Beeinträchtigung des zu begleitenden Kindes bietet das Programm verschiedene Module für ein vertiefendes Wissen an. „Davon profitieren alle, die Schulbegleiter gewinnen Sicherheit und können sich bestens auf ihre jungen Klienten einstellen“, so Steffen Köhler.

Denn das Ziel jeder Schulbegleitung ist dasselbe: So lange zu unterstützen, bis das Kind selbständig genug ist und alleine zur Schule kann. „Wenn wir das erreicht haben, ist das der Höhepunkt unserer Arbeit“, sagt Köhler. Dafür sei ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Begleitung und Kind nötig, aber auch gleichzeitig eine professionelle Distanz. „Unsere Schulbegleitungen müssen sich ständig prüfen, ob die Bindung zum Kind nicht zu eng geworden ist – daher bieten wir auch Schulungen zum richtigen Nähe-Distanz-Verhalten an“, sagt Dennis Auffenberg.

Kostenträger für Schulbegleitung und verantwortlich für die Bewilligung ist der Werra-Meißner-Kreis. „Unsere Aufgabe ist es auch, Eltern bei den Anträgen zu unterstützen, sie können sich gerne an uns wenden, genau wie Interessierte, die gerne im Bereich Schulbegleitung arbeiten möchten“, sagt Steffen Köhler.

Kontakt: WEADI, Tel. 05651 3356324, E-Mail: steffen.koehler@werraland.de

Verantworten den Bereich Schulbegleitung der WEADI: (v.li.) Steffen Köhler, Sarah Fey und Dennis Auffenberg. Foto: Winter