Werraland Lebenswelten

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Mitglied der Diakonie Hessen

Für mehr inklusiven Sport in unseren Vereinen

Beeinträchtigte Menschen zu Teilhabe-Beratern ausgebildet.

Sie nehmen zukünftig eine Schlüsselrolle ein, um ein Mehr an Inklusion in unseren heimischen Sportvereinen zu realisieren. Beeinträchtigte Sportler, die den Vereinen im Werra-Meißner-Kreis beratend zur Seite stehen. Dafür fand jetzt – hessenweit erstmalig – eine Teilhabe-Beratenden-Schulung in Eschwege bei den Werraland Lebenswelten statt.

Carmen Brendelberger, Projekt-Koordinatorin bei Special Olympics, und sieben Teilnehmer diskutierten rund ums Thema „Inklusion im Sport“. „Ziel ist, dass die Teilnehmer lernen, wie sie sich in Vereinen ihrer jeweiligen Kommune einbringen können“, so Brendelberger.

Doch das war noch nicht alles, denn im Anschluss wurde eine eintägige Übungsleiter-Assistenz-Fortbildung durchgeführt. Hier erlernten die Teilnehmer, wie eine Sportstunde aufgebaut ist und wie sie Trainern und Übungsleitern helfen können, um auch beeinträchtigten Sportlern die Übungen zu vermitteln.

Kevin Faßhauer war bereits als Teilhabeberater bei den Nationalen Spielen Special Olympics im Juni in Berlin aktiv. Der 24-Jährige verfügt über reichlich sportliche Erfahrung – sowohl mit Sportlern mit als auch Sportlern ohne Beeinträchtigung. „Hier bei Werraland spiele ich Fußball überwiegend mit beeinträchtigten Mitspielern, bei meinem Heimatverein SSV Witzenhausen mit nicht beeinträchtigten Fußballern“, sagt Kevin Faßhauer. Ihm habe die intensive Schulung viel gebracht, um zukünftig Vereinen beratend zur Seite zu stehen. „Ich bin überzeugt, dass wir eine wichtige Funktion haben, damit mehr beeinträchtigte Menschen in unsere Sportvereine integriert werden und sie mehr und mehr am Vereinssport teilhaben können.

Gleich zwei herausragende Projekte im Kreis

Die Einbindung beeinträchtigter Sportler als Berater für Sportvereine, um mehr Teilhabe für Menschen mit Handicap zu ermöglichen, ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts LIVE – Lokal Inklusiv Vereint(es) Engagement.

Der Werra-Meißner-Kreis hat gemeinsam mit seinen Partnern, den Werraland Lebenswelten, dem Sportkreis Werra-Meißner und der Sportjugend Werra-Meißner als eine von nur 30 Landkreisen und Kommunen deutschlandweit den Zuschlag für LIVE bekommen. Mit Hilfe des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Modellprojekts sollen inklusive Sportstrukturen im Sozialraum auf- und ausgebaut werden. Das Besondere an dem Projekt: Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen werden aktiv eingebunden – so wie die sieben heimischen Teilnehmer und zukünftigen Berater für unsere Vereine.

„Wenn wir Teilhabe und Inklusion im Sport weiter vorantreiben wollen, müssen wir unseren heimischen Vereinen helfen, niederschwellige Angebote aufzunehmen, um Menschen mit Beeinträchtigungen den gemeinsamen Sport mit Menschen ohne Beeinträchtigungen zu ermöglichen“, sagt Erik Hogreve, Sportkoordinator bei den Werraland Lebenswelten.

Als Beispiel nennt er die Sportart Boccia, die Menschen jeden Alters, mit oder ohne Beeinträchtigung großartig miteinander ausüben können. „Wir müssen solche Angebote etablieren – und hierbei spielen die Teilhabe-Berater eine entscheidende Rolle“, so Hogreve.

Engagierte Partner für nachhaltige Inklusion im Sport

Mit Landrätin Nicole Rathgeber an der Spitze haben sich verschiedene Akteure zusammengefunden, die Inklusion im Sport nachhaltig im Kreis etablieren wollen. Neben den genannten Partnern sind das die Paul-Moor-Schule in Reichensachsen, der Verein Aufwind, Omnibus – die Freiwilligenagentur und die Hirschbergschule in Rommerode.

Gemeinsam plant das Gremium auch den Aufenthalt einer Delegation aus Kasachstan. Diese ist im Vorfeld der Special Olympics World Games in Berlin zu Gast im Werra-Meißner-Kreis. 81 beeinträchtigte Sportler, Trainer und Betreuer werden für vier Tage zu Gast im Kreis sein. Auch für dieses Projekt – das Host Town Programm – hatte sich der Kreis gemeinsam mit seinen Partnern erfolgreich beworben. „Ein Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte Deutschlands zu sein, ist etwas Besonderes. Wir arbeiten gemeinsam intensiv daran, dass davon eine Initialzündung ausgeht, um eine breite Basis für inklusiven Sport mit Hilfe unserer heimischen Vereine aufzubauen“, so Georg Forchmann, Vorstand der Werraland Lebenswelten.

Erstmalig in Hessen wurden beeinträchtigte Sportler zu Teilhabe-Beratern geschult: (v.li.) Michael Weigt, Werraland-Sportkoordinator Erik Hogreve, Maximilian Schmandt, Karin Schreiner, Eric Nemeth, Kevin Faßhauer, Nico Wohlust, Amela Kadric (Special Olympics, Referentin für Inklusion), Werraland-Vorstand Georg Forchmann, Maximilian Bauer und Carmen Brendelberger Projektleiterin und Koordinatorin für Baden-Württemberg und Hessen). Fotos: Privat
Lernen um mehr Inklusion im Sport aktiv mitzugestalten: Beeinträchtigte Sportler als Teilhabe-Beratende.
Leichte Sprache für ein barrierarmes Hinweisschild, um auch Menschen mit Beeinträchtigungen zu erreichen.
Probleme sind da, um gelöst zu werden – die Teilhabe-Berater helfen dabei.